Du hast Lust auf einen entspannten Urlaub? Auf Windmühlen und auf gemütliche von Grachten durchzogene Städte? Auf eine unglaubliche Auswahl an Bieren für jeden Geschmack und vielleicht auch auf leckere Pommes? Dann lass Dich von unserem Reiseplan inspirieren.
Wir haben auf unserem Urlaub Schafe im Vorgarten bewundert, Fahrradfahrer die sich gegenseitig am Arm halten, um besser erzählen zu können und entspannte Menschen überall. Generell haben wir Holland als gastfreundliches Land kennengelernt, das sich sehr gut zum Urlaub machen und vermutlich auch zum hier Leben eignet.
Die überaus sehenswerte Hauptstadt Amsterdam haben wir bei dieser Rundreise ausgelassen, da wir Amsterdam im Rahmen einer Kurzreise bereits zuvor besucht hatten. Wenn Du Amsterdam noch nicht gesehen hast, solltest Du hier auch 2 bis 3 Übernachtungen einplanen.
Ein Hinweis vorab: Holland ist nicht billig. Selten mussten wir in Europa so viel für die Übernachtungen ausgeben. Kalkuliere für ein Doppelzimmer mit mindestens 100 Euro pro Nacht.
Empfohlene Dauer der Reise: 8 Tage
Anzahl der Übernachtungsorte: 7
Start in Utrecht und Ziel in Nijmegen
Reisezeit: Wir haben die Reise Anfang Juli durchgeführt. Wir hatten warme Tage, allerdings auch windige und recht kühle. Packe also am besten auch Klamotten für windiges und frisches Wetter ein.
Lass Dein Auto stehen
Die Sehenswürdigkeiten in Utrecht liegen nah beieinander - also lass Dein Auto am besten stehen und bewege Dich zu Fuß oder mit dem Fahrrad durch die Stadt.
Ein Tornado brachte den Dom zum Einsturz
Eine Besonderheit in der Altstadt ist, dass der Turm und der Rumpf des Doms durch den Domplatz getrennt sind, da ein Tornado 1674 den Dom zum Einsturz brachte. //TIPP: Es lohnt sich den Turm im Rahmen einer Führung nach oben zu steigen. Es gibt mehrere Plattformen auf denen es eine Kapelle und die europaweit nach Köln größten Glocken zu sehen gibt!
An der Oudegracht bummeln
An der Oudegracht, die sich durch das Herz der Altstadt schlängelt, lässt sich wunderbar flanieren. Die Holländer verstehen einfach etwas von Design und Ausstattung und so individuell wie die Geschäfte gestaltet sind, sind sogar notorische Einkaufsmuffel wie ich zu begeistern - und die Käseläden in denen man die verschiedenen Goudas probieren kann...hm lecker. //TIPP: Reserviere Dir an der Oudegracht bereits mittags an einem der schönen Außenplätze einen Tisch für das Abendessen.
Ein Wohnhaus als Unesco Weltkulturerbe
Eine besondere Erwähnung verdient noch das Rietveld Schröderhuis, das 1924 im Stil 'De Stijl' erbaute Haus gehört zum Unesco Weltkulturerbe. //TIPP: Das Haus befindet sich außerhalb der Altstadt und Eintrittskarten müssen vorab über das Internet oder telefonisch reserviert werden.
Käsemarkt am Freitag
Die Altstadt von Alkmaar hat die Form eines Ovals und wird von Grachten eingerahmt. Alkmaars Wahrzeichen ist 'De Waag' (die Waage) - der Turm mit der Uhr ist in der Innenstadt von überall zu sehen und auch zu hören. Auf dem belebtesten Platz der ganzen Stadt 'Het Waagplein' findet der berühmte Käsemarkt statt. Diesen haben wir bei unserer Reise leider verpasst, aber auch ohne Käsemarkt ist Alkmaar eine Übernachtung wert.
Hollands Kaasmusuem
Ans Herz legen möchte ich das Hollands Kaasmuseum, ein kleines aber feines Museum in der man alles über die Herstellung des berühmten Goudas erfährt. //TIPP: In Alkmaar befindet sich auch das Nationaal Biermuseum De Boom, hier kann man das Bierbrauen erlernen. Anschließend empfiehlt sich ein Besuch im Biercafé unten im Museum.
Wasserschloss Kasteel de Haar
Einen Zwischenstopp sollte man beim unweit von Utrecht gelegenen in Bild 1 gezeigten Kasteel de Haar einplanen. Das Schloss ist von Wasser umgeben und verfügt über unglaubliche 200 Schlafzimmer und 30 Badezimmer. Ein gemütlicher, ausgedehnter Garten lädt zum Spazieren ein.
Die Heringsstadt mit den Dromedartürmen
Enkhuizen ist als 'Heringsstadt' bekannt und das nicht nur, weil es drei Heringe in seinem Wappen trägt. Vielmehr verdankt die Stadt ihren Reichtum dem Heringsfang und -handel. Im Stadtzentrum findet man das Kulturzentrum mit den markanten und fotogenen Dromedartürmen. Die Ursprünge des Bauwerks liegen bereits im 16. Jahrhundert.
Das Zuiderzeemuseum ist 'das' Freilichtmuseum Hollands
Die Hauptattraktion Enkhuizens ist jedoch das Zuiderzeemuseum, ein Freilichtmuseum in dem das Holland des 18. Jahrhunderts durch Schausteller zum Leben erwacht. So kann man Handwerkern wie Seilmachern, Schmieden, Holzschuhmachern, aber auch Hausfrauen bei ihren Tätigkeiten über die Schulter schauen. Auch die Arbeit in der Bäckerei, der Käserei und der Fischräucherei kann live beobachtet werden.
Neben dem Freilichtmuseum gibt es noch ein angeschlossenes Innenmuseum, Hauptattraktion ist hier die riesige Schiffshalle mit einer Ausstellung von historischen Booten.
Europäisches Museum des Jahres
//TIPP: Der Besuch des Museums lohnt sich unbedingt, es wurde bereits 1984 als Europäisches Museum des Jahres ausgezeichnet. Zu jedem historischen Haus wird die Geschichte der Bewohner erzählt. Ganz besonders spannend fand ich die Geschichte von Klaas Boording, der mit seinen Söhnen im Winter 1849, 14 Tage auf einer Eisscholle in der Zuidersee herumtrieb und schließlich gerettet wurde.
Wattwanderungen
Im Zentrum für Wattenmeer und Nordsee Ecomare kann man geführte Wattwanderungen buchen. Das kann ich nur jedem ans Herz legen. Das Ökosystem des Watts ist faszinierend und die verschiedenen Tiere hautnah zu erleben und auch mal einen Wattwurm in der Hand zu halten, ist etwas besonderes.
Walskelette und Seehundaufzuchtstation
//TIPP: Im Ecomare beeindruckt die Halle mit den Wal-Skeletten klein und groß und ist fantastisch beleuchtet (zweites Foto). Angeschlossen ist auch eine Seehundaufzuchtstation. Täglich werden Fütterungen angeboten.
Tausende Stücke Strandgut im Museum Kaap Skil
//TIPP: Unbedingt sehenswert auf Texel ist das an der Ostküste in Oudeschild beheimatete Museum Kaap Skil (in manchen Reiseführern auch Maritiem en Juttersmuseum, Meeres- und Strandgutmuseum genannt). In dem ungewöhnlichen von Wellen inspirierten Gebäude wird ein Modell der Texeler Reede, das größte maritime Modell der Welt, gezeigt. Außerdem kann man hier in einer großen Scheune tausende Stücke angeschwemmtes und mit viel Liebe aufbereitetes Strandgut bewundern (drittes Foto).
Die Anreise nach Texel
Die Anreise nach Texel ist auch in den touristischen Sommermonaten kein Problem. Jede Stunde legt die Fähre vom holländischen Festland von 'Den Helder' ab.
Weltweit beste Stadt zum Fahrradfahren
Wie die meisten Städte der Niederlande ist auch die Innenstadt von Groningen von Grachten eingerahmt. Und auch das Zentrum dieser Stadt ist nahezu autofrei und am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erkunden. Im Schnitt kommen 1,4 Fahrräder auf einen Einwohner Groningens. Groningen wird auch als weltweit beste Stadt zum Fahrradfahren bezeichnet.
Das weltberühmte Groninger Museum
Das Groninger Museum, gegenüber dem Bahnhof/Busbahnhof gelegen beeindruckt schon von außen mit spektakulärer Architektur. Innen befindet sich die modernste zeitgenössische Kunst der Welt. Als eine der fünf fortschrittlichsten Sammlungen für moderne und zeitgenössische Kunst weltweit zieht das Museum mit seinen wechselnden Ausstellungen regelmäßig Besucher aus der ganzen Welt an.
Spektakuläre Sicht auf die Altstadt
Die meistbesuchte Attraktion in der Altstadt ist ohne Zweifel der 'Martinitoren/Martini Turm'. Von oben hat man eine spektakuläre Sicht auf das Umland von Groningen.
Das Venedig der Niederlande
Die nächste Übernachtungsstation ist Urk, ein gemütliches Städtchen an der Ostküste des IJsselmeers. Das Highlight des Tages aber ist unterwegs der Abstecher nach Giethorn, das Venedig der Niederlande, wo man sich bei einem der vielen Bootsverleiher ein Elektroboot mieten kann, um die Wasserstraßen von Giethorn auf eigene Faust zu erkunden. //TIPP: Das Ganze ist schon sehr touristisch und steht wohl bei asiatischen Reisegruppen auf dem Pflichtprogramm. Trotzdem solltest Du Dir bei schönem Wetter diesen großen Spaß nicht entgehen lassen.
Giethorn ist größtenteils autofrei
Giethorn bietet auch Spazier- und Fahrradwege um die jahrhundertealten reetgedeckten Häuser zu bewundern. Außer einigen Restaurants, gibt es ein kleines Museumsbauerndorf, das die Geschichte der Region erzählt.
Wir übernachten im gemütlichen Urk
Unsere Übernachtungsstation 'Urk' bietet einen Leuchtturm, ein Fischereimuseum und die nette authentische Altstadt lädt zum Bummeln ein.
Museum auch für Museumsmuffel
...und auch das Highlight des nächsten Tages liegt auf dem Weg zum Übernachtungsziel, nämlich das Kröller-Müller Museum im Hoge Veluwe Nationaal Park. Das Museum bietet die weltweit zweitgrößte Anzahl an Werken von Van Gogh. Außerdem gibt es viele weitere Werke anderer Meister wie z.B. Picaso. Am Eingang des Nationalparks stehen hunderte weiße Fahrräder. Die Benutzung ist im Eintrittspreis des Parks enthalten. Und so radelst Du durch wunderschöne Natur hin zum Museum, das neben weltberühmter Bilder auch einen sehenswerten Skulpturenpark beinhaltet.//TIPP: Auch wenn Du nicht sehr kunstinteressiert bist, solltest Du Dir dieses Museum nicht entgehen lassen. Und plane für den Besuch des Parks und des Museums möglichst einen ganzen Tag ein.
Fahrradmuseum im Übernachtungsort Nijmegen
In unserem Übernachtungsort Nijmegen fanden wir besonders das Nationale Fahrradmuseum 'Nationaal Fietsmuseum Velorama' sehenswert, das hunderte Modelle von der Draisine bis zum modernen Rennrad zeigt.
Die Station Groningen liegt auf dieser Runde schon ein bisschen abseits und nicht mehr nah am Ijsselmeer. Statt Groningen könntest Du auch Station in dem netten Städtchen 'Sneek' machen, einem Zentrum für Wassersport.
Wenn Du einen Tag mehr zur Verfügung hast, würde ich Dir raten in Texel 3 Tage zu verbringen. Die Insel ist einfach urgemütlich.
Witzig ist, dass die Holländer ihre Wohnzimmer im Erdgeschoss zur Straße hin haben und keine Vorhänge den Blick ins Innere einschränken. Als Tourist ist man versucht, da überall reinzuspitzeln. Aber wie mir ein Holländer verraten hat, die Einheimischen sind diskret und tun das einfach nicht.
In den Innenstädten ist das Parken der Autos oftmals nicht ganz einfach. Wir mussten des Öfteren ein Parkhaus ansteuern, das sich etwas abseits des Zentrums befand und dann den einen Kilometer zum Hotel zu Fuß zurücklegen. Die Parkgebühren von bis zu 25 EUR pro Tag lassen einen manchmal auch schwer schlucken.
... viele tolle Eindrücke und Erlebnisse bei Eurer Reise rund ums holländische Ijsselmeer: Kirsten & Thorsten