Du hast Lust auf einen entspannten Urlaub? Auf blühende Bäume, Sonne, Wandern und leckeres Essen? Dann ab zur Trauminsel Madeira. Lass Dich für die Planung Deiner Reise von dem hier vorgestellten Reiseplan inspirieren.
Empfohlene Dauer der Reise: 8-14 Tage
Anzahl der Übernachtungsorte: 4-5 (je nachdem ob Du die Nachbarinsel Porto Santo besuchst)
Starte in Machico und wähle Funchal als letzte Station Deiner Reise
Reisezeit: Wir haben die Reise im Frühjahr (Mitte April) durchgeführt. Wir hatten warme Tage mit 20 Grad und Sonnenschein und konnten auch einmal im Meer baden, allerdings gibt es in dieser Jahreszeit auch kühlere Tage mit bedecktem Himmel und häufig ist es auch windig auf dieser Insel. Wenn Du in dieser Zeit verreist, packe also am besten auch Kleidung für frisches Wetter ein. Muss ich extra erwähnen, dass Wanderschuhe und Wanderhosen bei einem Urlaub auf Madeira unbedingt in den Koffer gehören?
Du fragst Dich vielleicht, ob man für einen Urlaub auf Madeira wirklich mehrere Übernachtungsstationen braucht. Die Antwort ist 'nein', man kann die Sehenswürdigkeiten der ganzen Insel auch in Tagesausflügen von einer Station aus erreichen. Ich finde jedoch, dass es unheimlich Spaß macht, den Übernachtungsort zu wechseln und die kleinen Städtchen auf Madeira bei einem Abendspaziergang oder am frühen Morgen zu erleben. Außerdem ist in diesen blauen Stunden das Licht zum Fotografieren besser und dies verpasst man schnell, wenn man die Insel nur mit Tagesausflügen erkundet.
Machico bietet sich als erste Übernachtungsstation an, da es gerade mal 9 Minuten Fahrzeit mit dem Auto vom Flughafen entfernt ist und dazu noch eine beschauliche kleine Stadt mit Fußgängerpromenade, sowie einem kleinen Zentrum mit Herrenhäusern und einem Museum für Ortsgeschichte bietet und damit ideal für das Ankommen auf Madeira ist. Die Stadt bietet neben Calheta den einzigen Sandstrand auf Madeira und ist ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen und für den Besuch des eindrucksvollen Walmuseums (Museu da Baleia da Madeira) in Canical.
Diese Wanderung verläuft nicht entlang einer Levada und auch nicht im Wald, sondern auf kargem Terrain. Sonnenschutz und ausreichend Trinkwasser sind also ratsam. Dazu läuft man hin und zurück überwiegend die gleiche Strecke. Nichtsdestotrotz ist diese Wanderung spektakulär. Der ständige Blick aufs Meer bietet Steilklippen mit tosender Brandung. Man muss sich etwas beherrschen um nicht jede Blume und jeden spannenden Blick auf die Klippen zu fotografieren. Wir haben die Wanderung nur bis zur Raststätte gemacht und sind dann den gleichen Weg zurückgegangen, da die Zeit nicht mehr zuließ.
Die natürlichen Meerwasserschwimmbecken wurden von vulkanischen Felsen gebildet und sind in eine grandiose Landschaft eingeschlossen. Sie liegen direkt in Porto Moniz und sind demnach von jedem Hotel aus fußläufig zu erreichen und bieten dennoch einen imposanten Blick auf den Atlantik und die rauen Klippen. Die Becken bieten eine gute Infrastruktur wie Umkleiden, Liegestühle und eine Snackbar. Stolz wird vor Ort die Auszeichnung als eines der schönsten Naturschwimmbecken auf der ganzen Welt präsentiert (soweit ich mich erinnere stammt die Auszeichnung von 'CNN').
Porto Moniz bietet sich zudem als Ausgangspunkt für Wanderungen im nördlichen Teil der Insel an, wie die populäre 'Levada of Ribeira da Janela', bei dem man nur wenige Höhenmeter bewältigen muss.
In Santana gibt es die aus Postkarten bekannten Madeira-Häuser, das sind traditionelle Steinhäuschen mit einem reetgedeckten, fast bis auf den Boden reichenden Giebeldach. Etwas abseits vom touristischen Zentrum bekommt man im Santana old house vom freundlichen Besitzer neben einem leckeren Cafe-Likör eine Erzählung über die Geschichte des Hauses und seiner Familie. Außerdem kann man das Haus, das teilweise noch im Originalzustand ist, auch innen besichtigen.
Bei den Kollegen von phototravellers habe ich in auf der Seite Fotospots zu Madeira gesehen, dass es diese malerischen Felsen 3 km (5 Minuten Fahrzeit) von Porto Moniz entfernt zu fotografieren gibt, Link zu Google Maps. Also bin ich mit meinem kleinen Gorillapod Stativ morgens gegen 07:30 Uhr hingefahren, hab den Graufilter auf die Kamera aufgeschraubt, ein paar mitleidige Blicke von 2 Fotografen mit ordentlichem Stativ geerntet und trotzdem, wie ich finde, ein ansprechendes Foto geschossen.
Um die Insel so richtig zu umrunden, solltest Du einen kleinen Umweg in Kauf nehmen und die Fahrt nach Arco de Calheta an der Küste entlang durchführen, um bei dem fotogenen Leuchtturm Farol da Ponta do Pargo (Link zu Google Maps) kurz anzuhalten. In Arco de Calheta angekommen, wirst Du vielleicht überrascht sein, gibt es hier doch neben Machico den einzigen Sandstrand auf der Insel. Wer also auch nach Madeira kommt, um im Atlantik zu planschen, sollte hier unbedingt Station machen. Der Strand besteht auch hier aus importiertem Sand aus Marokko.
Früher war in Calheta das Zentrum der Zuckerindustrie. Eine Besichtigung lohnt das Zuckermuseum, 'Engenho da Sociedade de Engenhos da Calheta', die eine originale Fabrik mit Verkaufsräumen und Probierstube bietet. Hier soll es den besten 'Bolo de mel' geben, ein lecker schmeckender Honig Würzkuchen, der eine der madeirischen Spezialitäten ist. Außerdem gibt es etwas außerhalb von Calheta das 'Casa das Mudas', (Museum moderne Kunst Calheta) ein Museum mit prämierter Architektur. Meiner Meinung nach ist dies von außen beeindruckend, innen jedoch nur für Interessierte der modernen Kunst empfehlenswert.
Die Levada Wanderung zu den 25 Fontes (25 Quellen, offizielle Bezeichnung des Wanderweges ist 'PR6'), gilt als die populärste Wanderung auf Madeira und das aus gutem Grund. Die Wanderung führt vom Rabaçal Parkplatz, Paul da Serra über eine Länge von ca. 11,6 km (Hin und Rückweg, inklusive Abstecher zum Risco-Wasserfall) in ca. 1,5h zum Wasserfall 25 Fontes. Du kannst ca. 4 km Wegstrecke sparen, wenn Du den Shuttle Service in Anspruch nimmst der Dich zum Rabaçal-Haus unten im Tal bringt (der Shuttle Service startete bei uns um 10 Uhr). Was hier vielleicht ein bisschen kompliziert klingt, ist es in der Regel nicht, da die Wanderroute gut ausgeschildert ist und man bei Bedarf andere Wanderer um Rat fragen kann. Da die Wanderung populär ist, muss man sich den Weg mit vielen anderen Wanderern teilen und da der Weg phasenweise schmal ist, muss man schon mal ein bisschen improvisieren um auszuweichen.
Als Landei habe ich im Urlaub auch Lust auf 'Stadt' und Funchal kann man mit ca 130.000 Einwohner (entspricht ca. 45% der Bevölkerung) als solche bezeichnen. Deshalb haben wir während unserer Rundreise hier Station gemacht. Funchal bietet sich als Übernachtungsstation an, um den Hausberg den sogenannten 'Monte' mit seinen botanischen Gärten zu besichtigen und anschließend mit dem 'Korbschlitten' wieder ein Stück zurück ins Tal fahren zu lassen. Funchal gilt als schöne Stadt und das kann ich so bestätigen. Es liegt in einer malerischen Bucht und bietet einige entspannte Flaniermeilen mit guten Einkaufsgelegenheiten. Allerdings wird es landeinwärts gleich richtig steil und da unser Hotel nicht ganz am Meer lag, hatten wir täglich so einige Steigungen zu bewältigen. Mich persönlich, hat der doch allgegenwärtige Autoverkehr etwas gestört. Zum Glück geht immer ein leichter Wind, der Nachschub an frischer Luft bringt. Dass man mit einem E-Bike problemlos steile Hügel erklimmen kann ist noch nicht so richtig angekommen in Funchal.
Zum Monte gelangt man klassischerweise mit dem Teleférico do Funchal, der Seilbahn, die unten in Funchal startet. Oben erwarten einen als Hauptattraktion der botanische Garten Monte Palace Madeira. Daneben gibt es die schöne Kirche 'Monte Church Sanctuary' und die Abfahrt macht man als Tourist klassischerweise mit dem Korbschlitten. Touristennepp? Vielleicht ein bisschen, aber auch etwas Folklore und deutlich mehr Action als ich erwartet habe. Aus meiner Sicht war das ein großer Spaß. Das Gartenfoto oben ist von dem zweiten bekannten botanischen Garten, dem Madeira Botanical Garden. Die beiden Gärten sind durch eine Seilbahn verbunden. Man muss die beiden Gärten aber nicht an einem Tag anschauen, sondern kann auch an einem anderen Tag per Seilbahn von Funchal starten oder alternativ mit dem Auto hinfahren.
Wenn Du gerne die Umgebung von Funchal entdecken möchtest, bieten sich folgende Ausflüge an: Zur Christusstatue Cristo Rei gelangst Du mit dem Auto in ca. 20 Minuten und auf der anderen Seite von Funchal gelegen zum NachbarstädtchenCâmara de Lobos (Bilder 2 und 3) in gut 10 Minuten. Schlendert man in dem Ort umher, begegnet man überall 'Churchill', der hier regelmäßig seinen Urlaub verbrachte. Am besten gefallen haben uns die zahlreichen aus alten Fruchtsaftverpackungen hergestellten Kunstwerke, die an den Türen der Straßen kleben.
Die Fahrt mit der Fähre von Funchal zur Nachbarinsel Porto Santo dauert ca. 2h 30 Min, und es lohnt es sich unserer Meinung nach dort auch 2 Nächte zu verbringen, da die Insel so komplett anders ist als Madeira. Es gibt einen kilometerlangen wunderbaren Sandstrand, der zum Baden und zum Spazieren einlädt und auch im Hinterland gibt es einiges zu entdecken. Wir haben die Überfahrt ohne Auto gebucht, uns dann aber auf Porto Santo kurzfristig entschieden, doch für einen Tag einen Mietwagen zu nehmen, um die Insel noch intensiver zu erleben. Den Pfau auf dem linken Bild, der für uns minutenlang posierte, fanden wir in der Quinta das Palmeiras.
.... viele tolle Eindrücke und Erlebnisse bei Eurer Reise rund um Madeira: Kirsten & Thorsten